Der Drehbuchverband Austria freut sich im Namen des Preisstifters, dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, die fünf Nominierungen für den Thomas Pluch Hauptpreis und den Thomas Pluch Spezialpreis der Jury bekanntgeben zu können:
Folgende Preise werden verliehen:
Thomas Pluch Hauptpreis (mit 12.000 Euro prämiert)
Für das beste Drehbuch für einen abendfüllenden Kinospielfilm oder einen abendfüllenden Fernsehfilm (ab 70 Minuten).
Thomas Pluch Spezialpreis der Jury (mit 7.000 Euro prämiert)
Für ein Drehbuch mit besonders herausragend behandelten Aspekten. Der Jury steht frei, die Kategorie festzulegen. Zugelassen sind Drehbücher zu abendfüllenden Kinospielfilmen oder abendfüllenden Fernsehfilmen (ab 70 Minuten).
Thomas Pluch Preis für kurze oder mittellange Kino-Spielfilme (mit 3.000 Euro prämiert)
Für das beste Drehbuch für Kino-Spielfilme mit einer Mindestlänge von 15 Minuten bis maximal 70 Minuten.
Es werden inhaltlich und handwerklich anspruchsvolle Werke ausgezeichnet, die sich eingehend und kritisch mit gesellschaftspolitischen, kulturell relevanten oder sozialen Themen beschäftigen, welche die Lebenswirklichkeit des Publikums berühren.
Benannt ist der Preis nach dem 1992 verstorbenen Drehbuchautor, Schriftsteller und Mitbegründer des Drehbuchverband Austria, Thomas Pluch. Ziel der Auszeichnung ist es, den Drehbuchautor*innen zu der ihnen gebührenden Anerkennung zu verhelfen sowie talentierten Nachwuchs zu fördern. Mit einem Preisgeld von insgesamt 22.000.- Euro ist der Thomas Pluch Drehbuchpreis einer der wichtigsten filmischen Auszeichnungen des Landes.
Der Preis feiert heuer sein 32-jähriges Bestehen und wir danken dem Preisstifter, dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, sehr für die kontinuierliche Unterstützung.
Die Internationale Jury vergibt aus den nominierten Büchern den Haupt- und Spezialpreis:
Die Nationale Jury prämiert den Preis für kurze oder mittellange Kino-Spielfilme und hat die Bücher für den Haupt- und Spezialpreis nominiert:
Die Preisverleihung findet im Rahmen der Diagonale ’24 gemeinsam mit der Vergabe der Carl-Mayer-Drehbuchpreise statt: Montag, 8.4.2024 um 11 Uhr, Heimatsaal im Volkskundemuseum, Paulustorgasse 13a, 5010 Graz
Weitere Informationen zu den Nominierten >
Weitere Informationen zur Jury >
Am 14. Juni 2023 demonstrierten das Drehbuchforum Wien und der Drehbuchverband Austria gemeinsam mit unzähligen Fernseh- und Filmautor*innen auf der ganzen Welt für mehr Rechte und faire Entlohnung von Drehbuchautor*innen.
Wir unterstützen damit die 11.500 Drehbuch- und Fernseh-autor*innen in den USA, die seit dem 2. Mai 2023 streiken, weil ihnen ihre Arbeit-geber*innen wie Disney, Netflix und Amazon eine faire Entlohnung verwehren. Die Medienunternehmen haben mit der Arbeit von Autor*innen und anderen Film-Beschäftigten Milliarden verdient, sie weigern sich aber, diese enormen Gewinne mit den Kreativschaffenden zu teilen.
Dieser Kampf um faire Entlohnung und der Schutz vor den globalen Streaming-Unternehmen betrifft uns auch in Österreich. Mitglieder des Drehbuchforums und des Drehbuchverbands standen deshalb heute vor dem Büro der Universal Studios Austria in der Neubaugasse in Wien und zeigten sich solidarisch!
Mit Sprechchören und Ansprachen erregten wir Aufmerksamkeit bei den Passant*innen, ein amerikanischer Drehbuchautor berichtete direkt von den Streiks in den USA und bedankte sich für diese solidarische Kundgebung. Weitere Aktionen werden folgen!
FSE Infos zum weltweiten Aktionstag:
https://federationscreenwriters.eu
WGA on Strike Announcement:
https://www.wgacontract2023.org/announcements/wga-on-strike
Auf krone.at gibt es ein Interview mit Jacob Groll dazu:
https://www.krone.at/3043192
Wir bemühen uns seit jeher um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die österreichischen Drehbuchautor*innen. Neben den rechtlichen Aspekten, Stichwort Initiative Drehbuch 2021 und Musterverträge, steht die finanzielle Situation an erster Stelle. Zuletzt haben wir uns vor rund 5 Jahren mit dem ORF auf eine lange überfällige Erhöhung der Honorar-Sätze geeinigt. Nach den Pandemie-Jahren und der aktuellen Inflationswelle war uns eine Neuverhandlung dieser Sätze sowie eine vorteilhaftere Auszahlungsmodalität ein vorrangiges Anliegen. Dies ist uns nun mit einem sehr erfolgreichen Ergebnis gelungen.
Dies verdanken wir der Arbeitsgruppe, die sich im Vorfeld der Verhandlungen und direkt bei den zahlreichen Gesprächen mit dem ORF engagiert, kompetent und geschickt für dieses Vorhaben eingesetzt hat. Es waren dabei: Jacob Groll, Roland Hablesreiter, Stefan Hafner, Harald Karl, Eva Spreitzhofer, Marie-Therese Thill, Sarah Wassermair, Thomas Weingartner und Mischa Zickler – ein großes Danke!
Danke auch an den ORF, der sich als fairer Verhandlungspartner erwiesen hat – besonderer Dank an Michael Krön, Katharina Schenk, Marianne Schüttner, Tanja Riegler, Gabriela Krassnigg-Kulhavy und Martina Jonas.
Die neuen Honorarsätze
Die Buchhonorare werden erhöht, für das Gesamthonorar beträgt diese Erhöhung 10%.
Außerdem wurde eine deutliche Verbesserung bei der Aufteilung der Honorare erzielt: Sie betrug bisher rund jeweils 1/6 bei Unterschrift und Abnahme sowie ca. 2/3 als Total-Buy-Out bei Produktionsbeginn. Künftig werden größere Honoraranteile schon bei Unterschrift und Abnahme – nämlich jeweils 27,5% – bezahlt.
Für einen 90-Minüter bedeutet das beispielsweise jeweils € 16.184 (statt 9.000) bei Unterschrift und Abnahme sowie € 26.482 (statt 35.500) bei Produktionsbeginn, insgesamt also € 58.850 (statt 53.500).
Wiederholungshonorar
Mit der Erhöhung der ersten beiden Raten in Höhe auf jeweils € 16.184 erhält der ORF eine zusätzliche Wiederholung im Hauptabend (plus eine Service-Wiederholung) – der ORF wird jedoch weiterhin an der Praxis festhalten, die Option auf Vollabgeltung in der Höhe von € 26.482 zu ziehen.
Diese Vereinbarung ist natürlich auch aliquot auf kürzere serielle Formate anwendbar. Sie gilt ab sofort und zunächst bis Ende 2024. Dann sollen erneut Gespräche über eine Honoraranpassung aufgenommen werden.
Der Drehbuchverband Austria präsentierte am Fr 11.6.2021 auf der Diagonale im gut besuchten Salon Frühling des Hotel Wieslers die Initiative Drehbuch2021 der Branche.
Hier der Link zum Nachschauen der Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/4047308955359563/?ref=newsfeed
International wird der wesentlichen Bedeutung von Drehbuchautor*innen in der Film- und Serienproduktion schon lange Rechnung getragen. In Deutschland etwa wurden mit Kontrakt18 bereits vor drei Jahren Richtlinien festgelegt, die Rechte und Pflichten von Autor*innen im Produktionsprozess definieren und die konkret in Vertragsverhandlungen eingebracht werden.
Mit Drehbuch2021 hat nun der Drehbuchverband Austria auch für Österreich Standards entwickelt, die die Bedingungen für eine gerechte und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Produktion, Sender, Regie und Drehbuch festlegen – eine Art Gütesiegel, zu dem sich alle Beteiligten bekennen. Das Papier umfasst eine Reihe von konkreten Forderungen. Diese reichen von fairen Vertragsbedingungen und gerechter Entlohnung über die Mitsprache in wesentlichen Schritten innerhalb des Produktionsprozesses bis zur adäquaten Nennung bei allen Verwertungsmaßnahmen.
Die Richtlinien wurden in internen Vorgesprächen den Produzent*innenverbänden, den Regieverbänden und dem ORF vorgestellt und wurden an alle maßgeblich Beteiligten versandt.
Vorstellung der Initiative: Agnes Pluch (Mit-Initiatorin Drehbuch2021)
Am Podium: Katharina Schenk (Leiterin ORF-TV-Hauptabteilung Fernsehfilm)
Kristin Derfler (Gründungsmitglied von Kontrakt18)
Moderation: Eva Spreitzhofer (Vorstandsvorsitzende Drehbuchverband Austria)