30 Drehbuch-Verbände, die weltweit rund 56.000 AutorInnen vertreten, waren in Warschau bei der WCOS03 anwesend, Österreich bzw. der drehbuchVERBAND Austria war mit 3 VertreterInnen (Hilde Berger, Wilbirg Brainin-Donnenberg und Christian Neubacher) und 2 Drehbuchautoren (Jacob Groll und Fritz Ludl) beteiligt.
Runde 250 AutorInnen, AnwältInnen und GeschäftsführerInnen diskutierten die wichtigsten Fragen rund um das kreative Selbstverständnis und das wirtschaftliche Überleben.
Der Fokus der Konferenz lag dabei auf dem Bereich Fernseh-Produktionen und hier vor allem auf das Schreiben für den internationalen Markt (Showrunner-Modell, Für-und Wider bei Co-Produktionen, Verkaufsstrategien, das Aufkommen neuer Genres), rechtliche Belange (Copyright, Rechtslage bei Kollektivverhandlungen) und generell die Situation in den unterschiedlichen Ländern mit der Zusammenarbeit mit Agenturen, Verbänden und Verwertungsgesellschaften.
Als Vorzeigebeispiel wurde das skandinavische Modell vorgestellt und diskutiert, das Gastgeberland Polen stellte seine Filmlandschaft vor.
Abschließend wurden zwei Resolutionen verfasst:
Die Warschau Resolution betont die wesentliche Rolle des Schöpfers bei der Herstellung von Qualitätsfernsehen und stellte die Forderung nach den notwendigen finanziellen Mitteln für alle AutorInnen auf um deren Arbeit für die professionelle Qualität der Geschichten weiterhin zu erhalten.
Die Women’s Resolution macht auf die weltweit schlechte Situation der Autorinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen aufmerksam und verlangt eine Gleichstellung in der Wertschätzung ihrer Arbeit, Bezahlung und Beschäftigung.
Die VertreterInnen des drehbuchVERBAND Austria konnten in diesen drei Tagen sowohl von den einzelnen Programmpunkten als auch in persönlichen Gesprächen eine Vielzahl an neuen Erkenntnissen, Anregungen und Kontakten erhalten, die sich wohl für die weitere Arbeit als äußerst nützlich erweisen werden.
Hier finden Sie kurze, informative Tagungsberichte von Hilde Berger und Christian Neubacher, Jacob Groll und Fritz Ludl sowie die beiden Resolutionen.
Bericht Berger/Neubacher >
Bericht Groll >
Bericht Ludl >
Warschau Resolution >
Women’s Resolution >
Das gesamte Programm und viele weitere Informationen zur Konferenz (in Kürze auch Videoaufzeichnungen der Gespräche) finden Sie auf der WCOS03 Webseite >
Anschließend an die Weltkonferenz fand in Warschau die Generalversammlung der Europäischen Drehbuchverbände statt.
Vertreten waren 20 Drehbuch-Verbände aus 18 Ländern, der drehbuchVERBAND Austria war mit 2 Delegierten (Hilde Berger und Wilbirg Brainin-Donnenberg) präsent.
Grundsätzlich wurde festgestellt, dass es einer Stärkung der nationalen Verbände bedarf und somit auch der FSE. Gerade in den Verhandlungen in Brüssel muss den Lobbyisten der Großkonzerne mehr entgegen gesetzt werden, dafür wurde auch die Broschüre „Putting Authors back at the heart of culture and Copyright“ erstellt.
Im Finanzbericht kam erneut die schlechte finanzielle Lage zur Sprache, eine Statutenänderung soll nun Partner-Mitgliedschaften (für nationale und internationale Institutionen vor allem auch Verwertungsgesellschaften) ermöglichen.
In den Berichten der einzelnen Mitglieder wurden die unterschiedlichen Situationen einzelner Länder offenkundig: der türkische Verband etwa muss mit Steuernachzahlungen rechnen und ist dadurch in enormen finanziellen Schwierigkeiten, der Verdacht der Bestrafung aufgrund oppositioneller Haltung liegt nahe.
In Spanien ist die Festplattenabgabe nun gesetzlich verankert, 100 Millionen Euro/Jahr würden an die Kreativen ausbezahlt werden, die Industrie hat aber Einspruch erhoben, eine Entscheidung wird nun von Brüssel gewartet.
Eine Erfolgsmeldung gab es aus Deutschland: Vertrags-Verhandlungen mit ZDF ergaben bei TV-Wiederholungen 50% des Ersthonorars, der Bestseller-Paragraph wurde etabliert.
Wichtigste Frage bzw. Anliegen bleibt aber die stärkere Sichtbarmachung der DrehbuchautorInnen und ihrer Arbeit – nur so kann die Öffentlichkeit und die Politik von ihren Anliegen überzeugt werden.
Ein Drehjahresplan, der die Ziele strategisch auf europäischer Ebene entwickelt, soll Überzeugungsarbeit für die Finanzierung der Lobbytätigkeiten und Sichtbarkeitsmassnahmen ermöglichen.
Seit gut 10 Jahren versuchen die USA – vor allem der audiovisuelle Bereich – Kulturgüter als Dienstleistungen einzustufen. Damit wären Filme reine Handelsware und auch als solche zu behandeln. Das hieße in letzter Konsequenz, daß es keine Filmförderung in Europa (eine solche existiert in den USA nicht) mehr geben könnte, weil das den Wettbewerbsregeln zuwiderlaufen würde, denn Subventionen schaffen einen Wettbewerbsvorteil. Ohne Filmförderung würde das europäische Filmschaffen binnen kurzem zusammenbrechen und das wäre dann eine dramatische Ausdünnung der kulturellen Vielfalt und die Vormachtstellung der USA im Filmbereich wäre zementiert. Denkbar wäre auch, daß die Filmförderung erhalten bleibt, aber eben dann auch alle Zugriff hätten, denn das Handelsabkommen soll Marktzugangshindernisse und Diskriminierungen von ausländischen Anbietern reduzieren.
Bisher ist es gelungen, Ausnahmebestimmungen für kulturelle Güter zu erwirken, die USA unternehmen aber seit Jahren immer neue Vorstöße, zuletzt in den aktuellen Freihandelsverhandlungen mit der EU, es wird befürchtet, die HandelsministerInnen könnten dem Druck nachgeben. Daher ist es wichtig, die Forderungen der Petition zu unterstützen, die vorsehen, audiovisuelle Dienstleistungen von den aktuellen Handelsgesprächen auszuschließen.
Text der Petition auf deutsch >
Zur Petition >
Presseaussendung EUROPEAN COMMISSION CROSSES RED LINES >
Mehr als 150 DrehbuchautorInnen, Verbands-VertreterInnen, Juristen und Medienexperten aus rund 30 Ländern trafen sich auf der 2. Weltkonferenz der Drehbuchautoren von 9. bis 10. November 2012 in Barcelona. Organisiert war sie von der Federation of Sceenwriters of Europe und der internationalen Vereinigung IAWG, der drehbuchVERBAND Austria war mit Ulrike Schweiger und Wilbirg Brainin-Donnenberg vertreten. Zentrales Thema war die digitale Revolution und deren Herausforderungen, wie etwa cross- und transmediale Erzählweisen oder neue Formen der Distribution.
Zum Programm der Konferenz >
Bericht zur Konferenz >
Weitere Informationen zur Konferenz finden Sie auch auf der Seite des Verbands Deutscher Drehbuchautoren. Zur Webseite >
Folgende Deklaration wurde von allen europäischen Drehbuchverbänden im Zuge der Europäischen Generalversammlung, bei der der drehbuchVERBAND Austria durch Ulrike Schweiger und Wilbirg Brainin-Donnenberg vertreten war, verfasst:
Barcelona Declaration, an Open letter from the General Assembly of FSE
“Screenwriters are the storytellers of our time, able to comment on and illuminate the issues that face Europeans in these troubled times (…) FSE urges the governments of Europe, as well as the European Parliament, Commission and Council, to abandon the short-sighted and self-defeating downward spiral of cuts and instead recognise that cultural diversity and creativity require enlightened support now more than ever”.
(Barcelona, 7. – 8. Nov. 2012)
Langversion der Deklaration >
Der Drehbuchverband Austria ist mit verschiedensten Institutionen und Organisationen vernetzt, die Zusammenarbeit reicht von temporären Kooperationen bis hin zu aktiven Mitgliedschaften.
Der Drehbuchverband ist Mitglied bei:
FSE – Dachverband der Europäischen Drehbuchverbände
DVF – Dachverband der österreichischen Filmschaffenden
Als Mitglied der FSE ist der Drehbuchverband eingebunden in alle relevanten Aktivitäten die auf europäischer Ebene DrehbuchautorInnen betreffen.
FSE Generalversammlung 2010
Von 13.-14. Februar fand zeitgleich mit der Berlinale die General Assembly of the Federation of Screenwriters in Europe 2010 statt. 27 TeilnehmerInnen aus 14 Staaten nahmen daran teil, Ulrike Schweiger und Christian Neubacher vertraten den Drehbuchverband Austria.
Einen Bericht zur Konferenz erhalten unsere Mitglieder auf Anfrage.
Manifest DrehbuchautorInnen
Als ein Ergebnis der World Conference of Screenwriters in Athen wurde ein Manifest verfasst, das zum Ziel hat, die Anliegen der DrehbuchautorInnen gegenüber den politisch Verantwortlichen und der Öffentlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Der Drehbuchverband Austria war bei dem Zustandekommen des Dokuments mit beteiligt und unterstützt dieses nachdrücklich.
Als UnterzeichnerIn können Sie sich den Forderungen anschließen.
Sie finden das Manifest hier als PDF zum Download >
Unterschriebene Listen bitte retour an den Drehbuchverband.
Zur Webseite FSE >
Filmdreharbeiten in Wien – vom Konflikt zum konstruktiven Dialog
Eine Initiative des DVF
Der Drehbuchverband Austria unterstützte als Mitglied des DVF die Kampagne zur Verbesserung der Filmdreharbeiten in Wien.
Ziele der Kampagne:
• Verbesserung des Dialoges zwischen Filmschaffenden und Bezirksvorstehungen/Anrainern
• Präsentation von neuen Dialog-Materialien.
• Öffentliche Thematisierung der bezirksweise sehr unterschiedlichen Behandlung und Unterstützung von Dreharbeiten.
• Öffentliche Thematisierung des unzureichenden kultur-und wirtschaftspolitischen Engagements der Stadtregierung für ein fächendeckendes Bewußtsein der Wichtigkeit des Filmwesens.
• Initialisierung der notwendigen Diskussion des Status Quo und der Entwicklung von Lösungsmodellen.
Zur Webseite DVF >
Selbstständig-Unselbstständig-Erwerbslos
Infobroschüre für KünstlerInnen und andere prekär Tätige
Die zahlreichen Änderungen der Arbeitslosenversicherung in den vergangenen Jahren haben eine Reihe von Problemen und Informationsdefiziten zur Folge.
Rund um Arbeitslosenversicherung und AMS haben Interessenvertretungen im vergangenen Jahr eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen sowie Forderungen formuliert und in die politische Debatte eingebracht. Eine Verbesserung sowie einige Klarstellungen konnten im Sommer 2009 erstritten werden. Der Themenkomplex Arbeitslosigkeit/Erwerbstätigkeit wird in einer vom Kulturrat Österreich herausgegebenen Informationsbroschüre dargestellt.
Webseite Kulturrat >
Die Broschüre als PDF >
1986 haben professionelle Drehbuchautoren zum Verband deutscher Drehbuchautoren e.V. (VDD) zusammengeschlossen, inzwischen gehören ihm über 420 namhafte Film- und Fernsehautoren an.
Anlässlich des Beitritts des Drehbuchverband Austria zur FSE 2008 war die Geschäftsführerin des Deutschen Drehbuchverbandes, Katharina Uppenbrink, in Wien zu Gast. Der Österreichische und der Deutsche Drehbuchverband haben eine über die FSE hinaus reichende Kooperation vereinbart.
Kein Drehbuch. Kein Film.
- eine Plakat-Kampagne, in der SchauspielerInnen wie Andrea Sawatzki, Natalia Wörner, Fabian Busch und Tim Bergmann zu sehen sind, die ein großes Problem zu haben scheinen: Wenn kein Drehbuch, dann auch kein Film, in dem sie spielen könnten. Die Plakataktion, die mit Berlinale-Beginn 2008 in der ganzen Stadt zu sehen war, wurde auch vom Drehbuchverband Austria übernommen.
Drehbuchverband Austria unterstützt Initiative Film TV
Die Budgetplanung des ORF für 2009/2010 mit drastischen Einsparungen gefährdete die österreichische Filmwirtschaft massiv. In dieser Situation haben sich Verbände und Interessensvertretungen zu einer Notgemeinschaft zusammengeschlossen und die Initiative Film TV ins Leben gerufen.
Zur Webseite FAFO >