Thomas Pluch Drehbuchpreis 2025

Der Drehbuchverband Austria freut sich im Namen des Preisstifters, dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, die fünf Nominierungen für den Thomas Pluch Hauptpreis und den Thomas Pluch Spezialpreis der Jury bekanntgeben zu können:

 

  • Mond von Kurdwin Ayub
  • Mother´s Baby von Johanna Moder*
  • Perla von Alexandra Makarová
  • The Village next to Paradise von Mo Harawe
  • Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst von Marie Luise Lehner

 

*Drehbuch: Johanna Moder & Arne Kohlweyer (der als Schweizer Staatsbürger für den Thomas Pluch Preis nicht nominiert werden kann)

 

Folgende Preise werden verliehen:

 

Thomas Pluch Hauptpreis (mit 12.000 Euro prämiert)
Für das beste Drehbuch für einen abendfüllenden Kinospielfilm oder einen abendfüllenden Fernsehfilm (ab 70 Minuten).

 

Thomas Pluch Spezialpreis der Jury (mit 7.000 Euro prämiert)
Für ein Drehbuch mit besonders herausragend behandelten Aspekten. Der Jury steht frei, die Kategorie festzulegen. Zugelassen sind Drehbücher zu abendfüllenden Kinospielfilmen oder abendfüllenden Fernsehfilmen (ab 70 Minuten).

 

Thomas Pluch Preis für kurze oder mittellange Kino-Spielfilme (mit 3.000 Euro prämiert)
Für das beste Drehbuch für Kino-Spielfilme mit einer Mindestlänge von 15 Minuten bis maximal 70 Minuten.

 

Es werden inhaltlich und handwerklich anspruchsvolle Werke ausgezeichnet, die sich eingehend und kritisch mit gesellschaftspolitischen, kulturell relevanten oder sozialen Themen beschäftigen, welche die Lebenswirklichkeit des Publikums berühren.Benannt ist der Preis nach dem 1992 verstorbenen Drehbuchautor, Schriftsteller und Mitbegründer des Drehbuchverband Austria, Thomas Pluch. Ziel der Auszeichnung ist es, den Drehbuchautor*innen zu der ihnen gebührenden Anerkennung zu verhelfen sowie talentierten Nachwuchs zu fördern. Mit einem Preisgeld von insgesamt 22.000.- Euro ist der Thomas Pluch Drehbuchpreis einer der wichtigsten filmischen Auszeichnungen des Landes.

Der Preis feiert heuer sein 33-jähriges Bestehen und wir danken Peter Schernhuber als Vertreter des Preisstifters, dem BMKÖS sehr für die kontinuierliche Unterstützung.

 

Die feierliche Preisverleihung findet gemeinsam mit dem Carl-Mayer-Drehbuchpreis im Rahmen der Diagonale am Montag, 31. März 2025, um 11 Uhr im Heimatsaal des Volkskundemuseums in Graz statt. 

Die musikalische Gestaltung übernehmen die ukrainische Schlagzeugerin Lena Kovalchuk zusammen mit Ernesto Grieshofer, die mit einer Mischung aus Welt-Grooves, spirituellen Rhythmen und Elektronik Klangwelten entstehen lassen werden. 


Die Preise in der Gesamthöhe von 22.000 Euro werden vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport gestiftet, vom Drehbuchverband Austria organisiert und im Rahmen der Diagonale, Festival des österreichischen Films verliehen. 


Die Nominierten

Mond
von Kurdwin Ayub

Die ehemalige Kampfsportlerin Sarah verlässt Österreich, um drei Schwestern aus einer reichen Familie im Nahen Osten zu trainieren. Was sich nach Traum-Job anhört, nimmt bald beunruhigende Züge an: Die jungen Frauen sind von der Außenwelt abgeschoLet und werden konstant überwacht. Sport scheint sie nicht zu interessieren. Was also ist der Grund, dass Sarah engagiert worden ist?

Kurdwin Ayub
geboren 1990 im Irak, ist Regisseurin, Drehbuchautorin und Künstlerin. Sie studierte Malerei und Animationsfilm an der Universität für angewandte Kunst sowie performative Kunst an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seit 2010 werden ihre performativen Arbeiten, Animationsfilme, Musikvideos sowie Dokumentar- und Spielfilme in Kurz- und Langformaten auf zahlreichen Filmfestivals und Ausstellungen weltweit präsentiert und vielfach ausgezeichnet.

 

 


Mother´s Baby
von Johanna Moder*

Julia, 40, eine erfolgreiche Dirigentin und ihr Partner Georg, 44, sehnen sich nach einem Kind,  als  der Arzt Dr. Vilfort ihnen Hoffnung gibt. Nach der erfolgreichen Behandlung in  seiner Klinik wird Julia schwanger. Doch die Geburt verläuft anders als erwartet, und der Säugling wird sofort weggebracht. Julia wird im Unklaren  darüber  gelassen, was passiert ist. Als  sie das Kind schließlich erhält, fühlt sie sich merkwürdig distanziert. Sie zweifelt sogar, ob es wirklich ihr Kind ist.

Johanna Moder

ist eine österreichische Drehbuchautorin und Regisseurin. "High Performance", das Spielfilmdebüt der Regisseurin, gewann den begehrten Publikumspreis beim Max Ophüls Festival 2014. Ihr letzter Spielfilm "Waren einmal Revoluzzer" (2020) feierte seine internationale Premiere beim Zürich Film Festival und wurde mit dem Ökumenischen Preis der Zürcher Kirchen ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt sie den Preis für die Beste Regie beim Max Ophüls Festival 2020 und den Thomas-Pluch-Drehbuchförderpreis 2020.

Zuletzt drehte sie ihre erste TV-Serie SCHOOL OF CHAMPIONS, eine Ko- Produktion von ORF, BR und SFR und den Passau-Krimi ZEIT ZU BETEN mit Marie Leuenberger und Michael Ostrowski.

 

* Drehbuch: Johanna Moder und Arne Kohlweyer (der als Schweizer Staatsbürger für den Thomas Pluch Preis nicht nominiert werden kann.)

 


Perla
von Alexandra Makarová

Wien, 1981. Perla, eine im Exil lebende Künstlerin und alleinerziehende Mutter, kämpft darum, ihre Tochter Julia, eine talentierte junge Pianistin, zu unterstützen. Als Julias Vater Andrej aus dem Gefängnis entlassen wird und behauptet, schwer krank zu sein, macht sich Perla auf die gefährliche Reise zurück in die kommunistische Tschechoslowakei. Hin- und hergerissen zwischen Vergangenheit und Gegenwart trifft Perla rücksichtslose Entscheidungen, die ihre Zukunft mit ihrer Tochter gefährden.

 

Alexandra Makarová

geboren 1985 in Košice, Slowakei. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zieht sie zu ihrer Mutter, einer Malerin, nach Wien. Studierte am Filmcollege Wien Drehbuch und Regie. "Zerschlag mein Herz", ein Drama über in Wien bettelnde slowakische Roma, war ihr Debütfilm. Makarová arbeitet als Filmemacherin in Wien. Das Drehbuch zu Perla entstand im Rahmen des Drehbuchwettbewerbs If she can see it, she can be it und gewann 2020 den Hauptpreis. 

 

 


The Village next to Paradise
von Mo Harawe

In einem abgelegenen Dorf in Somalia kämpft Mamargade, ein alleinerziehender Vater mit den Herausforderungen des täglichen Lebens. Seine Schwester Araweelo sucht nach ihrer Scheidung bei ihm ein neues Zuhause. Cigaal, sein Sohn, wird in den Turbulenzen dieser zerbrechlichen Familie manchmal übersehen. Trotz unterschiedlicher Ziele in einer komplexen Welt findet die Familie durch Liebe, Vertrauen und Zuversicht, ihren eigenen Weg.

 

Mo Harawe

ist ein somalisch-österreichischer Drehbuchautor und Regisseur, der in Mogadischu geboren wurde. Er studierte Visuelle Kommunikation und Film an der Kunsthochschule Kassel und ist Preisträger des Outstanding Artist Award 2024 des BMKÖS.
Sein viel beachteter Debütfilm „The Village Next to Paradise“ feierte in der Sektion Un Certain Regard beim renommierten Filmfestival in Cannes seine Weltpremiere. Das Debüt folgte den beachteten Kurzfilmen „Life on the Horn“ (2020, Locarno IFF) und „Will My Parents Come to See Me“ (2022), der mit der Nominierung für den Europäischen Filmpreis sowie für den Österreichischen und Deutschen Filmpreis als Bester Kurzfilm im Jahr 2023 ausgezeichnet, große Erfolge erzielte.

 

 


Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst
von Marie Luise Lehner

Anna ist zwölf und lebt mit ihrer gehörlosen Mutter liebevoll, aber beengt. Ein Umstand, der am neuen Gymnasium soziale Scham auslöst. Ganz bei seinen Heldinnen, birgt dieses erfrischende Filmdebüt Solidarität, Feminismus und jede Menge Melodien.

 

Marie Luise Lehner

BA geboren 1995, lebt in Wien. Filmemacherin, Autorin und Punkmusikerin. Studium am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst. Danach Studium von Drehbuch und Dramaturgie an der Filmakademie Wien. Aktuell Studium im Master für Regie an der Filmakademie Wien sowie kontextuelle Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Schreibt Drehbücher und Prosa. Ihre literarischen Arbeiten erhielten zahlreiche Preise. Ihre Kurzfilme wurden bei verschiedensten internationalen Filmfestivals gezeigt. Ihre Romane „Fliegenpilze aus Kork“ und „Im Blick“, erschienen 2017 und 2018 beim Verlag Kremayr&Scheriau. Sie sorgt seit 2012 in der feministischen Punkband „Schapka für Furore. ihr erster Langspielfilm „Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst“ wurde von Nikolaus Geyrhalterfilm produziert und feiert seine Premiere auf der Berlinale 2025

 

 


Die Jury

Die nationale Jury
Prämiert den Thomas Pluch Preis für kurze oder mittellange Kino-Spielfilme und nominiert die Bücher für den Hauptpreis und den Spezialpreis der Jury.

 

 

Achmed Abdel-Salam

wurde 1983 in Wien geboren und ist dort als freiberuflicher Drehbuchautor, Dramaturg und Regisseur tätig. Während des Drehbuchstudiums an der realisierte er etliche Kurzfilme, bevor 2023 sein Debütfilm HEIMSUCHUNG, ein psychologisches Horrordrama, zu dem er auch das Drehbuch schrieb, in den österreichischen Kinos lief. Neben der Entwicklung eigener Stoffe arbeitet er derzeit für die Firma Gebhardt Productions als Story Developer.

 

Sandra Bohle

studierte Buch und Dramaturgie an der Universität für Musik und darstellende Kunst - Filmakademie Wien, sowie Theaterwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Seit 2023 arbeitet sie ausschließlich als freischaffende Drehbuchautorin und Dramaturgin. Davor unterrichtete sie zwanzig Jahre an der Filmakademie Wien, im Team der Studienrichtung Buch und Dramaturgie. Außerdem war sie von 2008 bis 2012 Geschäftsführerin des Drehbuchforums Wien und des Drehbuchverbandes Österreich. Sandra Bohle ist Vorstandsmitglied des Drehbuchforum Wien und Gründungsmitglied von FC Gloria. 

Marie-Therese Thill

Geboren 1983 in Klosterneuburg, Niederösterreich. Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Verschiedene Praktika im Medien- und Kulturbereich. Freie Mitarbeiterin der ORF TV Kultur. Master-Studium Drehbuch an der Hamburg Media School. Diagonale-Nachwuchspreis und Student Oscar Shortlist für den Kurzfilm „Erbgut“. Ausbildung zur Berufsdetektivassistentin. Medienkulturpreis für den TV-Film „Im Schatten der Angst“ (ZDF/ORF). Romy Bestes Drehbuch TV/Stream für die Serie „Am Ende – Die Macht der Kränkung“ (ZDFneo/ORF). Zuletzt 3 Folgen für 2. Staffel der Serie „School of Champions“ (ORF/BR/SRF).


Die internationale Jury
Vergibt aus den 5 nominierten Büchern den Thomas Pluch Hauptpreis und den Thomas Pluch Spezialpreis der Jury. 

 

  • Hanna Bringmann Slak (Drehbuchautorin, Regisseurin und Multi Media Künstlerin), DE/SI
  • Hans-Christian Schmid (Drehbuchautor, Regisseur, und Filmproduzent), DE
  • Anita Wasser (Filmproduzentin), CH

 

 

Hanna Bringmann Slak

ist Drehbuchautorin und Filmregisseurin, sie ist Mutter von zwei Kindern und lebt in Berlin.

Slaks Filmographie umfasst neben Kinospielfilmen auch Dokumentarfilme und experimentelle Kurzfilme. "Rudar // The Miner" (2017) erhielt 22 Internationale Preise auf Festivals und war 2018 der slowenische Beitrag für den Oscar® in der Kategorie „Bester nicht-englischsprachiger abendfüllender Kinofilm“.

2014 erhielt der in Deutschland produzierte Experimentalfilm "Laborat", eine Kollaboration mit dem Berliner Visual-Artist G. Cailleau den Silbernen Bären bei der Berlinale.

2023 feierte "Kein Wort" bei den Filmfestspielen in Toronto die Weltpremiere.

Aktuell arbeitet Slak an der Adaption von Judith Hermanns Buch "Wir hätten uns alles gesagt" (geplant 2026).

Hans-Christian Schmid

lebt und arbeitet als Autor, Regisseur und Produzent in Berlin. Nach dem Dokumentarfilmstudium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film absolvierte er ein Drehbuchstudium an der USC in Los Angeles. Zu seinen preisgekrönten Regiearbeiten gehören 23, "Crazy, Lichter, Requiem, Sturm" und die Miniserie "Das Verschwinden", zu denen Schmid auch oftmals gemeinsam mit Michael Gutmann bzw. Bernd Lange die Drehbücher schrieb. 2004 gründete er die Filmproduktionsfirma 23/5, die seitdem neben seinen eigenen Regie­arbeiten auch Filme anderer Regisseur*innen produziert hat. Seit 2023 ist Schmid Gastprofessor der Abteilung Regie an der HFF München.

Anita Wasser

ist seit 1992 in der Schweizer Filmbrache tätig. Sie war 10 Jahre Geschäftsleiterin und Programmatorin der Arthouse Kinos Riffraff und Bourbaki, vier Jahre Leiterin von MEDIA Desk Schweiz und Mitglied der Filmkommissionen des BAK und der Zürcher Filmstiftung. 2006-2016 war sie als Produzentin bei der renommierten Produktionsfirma C-Films tätig. 2012 –2017 hatte sie ein Teilzeitmandat als Leiterin und Dozentin Filmproduktion im Studiengang Bachelor und Master of Arts an der ZHdK in Zürich. Seit 2016 ist sie Mitinhaberin der Turnus Film in Zürich und produziert nationale und internationale Kinofilme, Fernsehfilme- und TV-Serien im Arthouse und gehobenen Mainstream Bereich.