IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT

Frauen*figuren jenseits der Klischees


Hauptpreis geht an Katarina Daschner


Jurybegründung
Auf unkonventionelle, zarte und wilde Art und Weise erzählt Katrina Daschner eine große, anarchische Liebesgeschichte zweier Heldinnen, Wanda und Nikita. Gleichzeitig ist es die Geschichte eines Abschieds, einer Trennung, die beide in etwas Ungewisses entlässt.
Mit präzisem, feministischem Blick entwirft die Autorin ein Road Movie, eine Flucht, die die Protagonistinnen und uns durch unterschiedliche Zeiten und Räume führt, die Vergangenheit, die die beiden Frauen verbindet, ihre Phantasien und Alpträume.
Provokant und leichtfüßig experimentiert sie dabei mit dem Genre und kreiert einen assoziativen Raum, in dem Fragmente von Erzählung, Figuren, Körper und Landschaften sich zu einem Drama verdichten, in dem das klassische Drama abwesend ist. Die Leiche im Kofferraum hat keinen Namen.
In Zeiten, in denen zeitgenössisches Kino stark von Gleichklang und Konditionierung bedrängt wird, sind wir sehr froh mit diesem Preis die Entwicklung eines Drehbuchs für dieses Projekt zu unterstützen.

Kurzinhalt
WANDA UND NIKITA können schießen wie Amazonen: Auf einer langen Autofahrt mit einer Leiche im Kofferraum entflammt ihre Liebe. Das experimentelle Roadmovie erzählt von Sehnsüchten und unvergesslicher Freundschaft. Die künstlerischen Abstraktionen lassen die Geschichte in visuell wie emotionell geheimnisvollen Sequenzen entfalten.

Katrina Daschner
lebt seit 20 Jahren als Künstlerin und Filmemacherin in Wien, wo sie auch mehrere Performance Salons gründete. Zuletzt den queeren CLUB BURLESQUE BRUTAL. Von 2005 – 2010 lehrte sie an der Akademie der bildenden Künste und erhielt 2010 den Otto-Mauer-Preis. Ihre Arbeiten werden international in Ausstellungen und bei Filmfestivals gezeigt. Die letzten vier Filme, hatten ihre Premiere bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen und hier bei der Diagonale. Seit 2012 arbeitet Katrina Daschner an einer filmischen Serie, die eine queere Neuinterpretation der Traumnovelle von Schnitzler ist. Der fünfte Teil namens „Pferdebusen“ wird im Herbst fertig sein. WANDA UND NIKITA ist ihr erstes Treatment für einen Langfilm.

Preisverleihung Hauptpreis

Die finale Preisverleihung zu unserem Drehbuchwettbewerb “Frauen*figuren jenseits der Klischees” fand am Mittwoch, 30.11.2016, um 17 Uhr im Filmcasino statt.

Zu diesem Anlass haben wir als special guest Barbara Albert eingeladen, die mit ihren differenzierten Frauenfiguren Maßstäbe im österreichischen Kino setzte und als Vorreiterin für ein vielfältigeres Frauenbild im Kino zu bezeichnen ist. Sie sprach mit Wilbirg Brainin-Donnenberg über die Entwicklung ihrer Frauenrollen, Drehbuchschreiben und ihre Erfahrungen zum Thema Frauen im Film.

Der Hauptpreis wurde an das beste Treatment vergeben, das eine internationale Jury aus den 5 ausgezeichneten Exposees der Preisträger_innen der 1. Stufe ausgewählt hat.

Im Anschluss an die Preisverleihung luden wir zu Cocktails, Wein und kleinen Imbissen.
Musikalische Begleitung: Maja Osojnik, Komponistin und Musikerin
Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien

Aufgrund des großen Erfolges wird der Wettbewerb 2017 fortgesetzt! Besonderen Dank an Iris Zappe-Heller und Roland Teichmann!

Weitere Informationen zum Preis und der Preisträgerin finden Sie in der Pressemappe >
Fotocredits: © drehbuchFORUM Wien/ Melisande Seebald


Eine Initiative des Drehbuchforum Wien und des Österreichischen Filminstituts/gender*in*equality