Das Drehbuchforum Wien, das Österreichischen Filminstitut/gender*in*equality und FC GLORIA Frauen Vernetzung Film freuen sich sehr, die Preisträger*innen der ersten Wettbewerbsstufe (vom Exposé zum Treatment) von IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT bekannt zu geben:
- Johannes Hoss und Clara Stern mit Geld oder Leben
- Mara Mattuschka mit Second Youth
- Manuela Molin mit Who’s that bird?
- Naima Schmidt mit Pregxit
- Anna Schwingenschuh und Evamaria Schaller mit Menstruachat – Wenn die Tage zur Regel werden
Am Montag Abend, dem 21. Dezember 2020, fand die feierliche Preisverleihung der ersten Runde des zweistufigen Drehbuchwettbewerbs online statt. Hier zum Nachschauen der Videolink auf YouTube >
Die hochkarätige Jury hat aus 47 eingereichten Exposés (davon 69% von Frauen) fünf ausgewählt, die jeweils mit einem Preisgeld von je 5.000 Euro ausgezeichnet wurden. Die Auszeichnung umfasst zusätzlich eine dramaturgische Begleitung durch erfahrene Drehbuchautor*innen, die gemeinsam mit den Preisträger*innen ausgewählt werden.
Wir danken unserer internationalen Jury:
Pia Hierzegger, (Drehbuch-)Autorin, Schauspielerin, Theater-Regisseurin
Alarich Lenz, Editor
Alexandra Makarová, Drehbuchautorin, Regisseurin, Preisträgerin des Vorjahres
Gabriele Mathes, Dramaturgin, Drehbuchautorin und Regisseurin
Yasemine Şamdereli, Drehbuchautorin und Regisseurin
Alle Informationen zu den Preisträger*innen, den ausgewählten Stoffen und die Jury finden Sie in der Pressemappe >
Die Vielfalt der Einreichungen
Mit einer erneut erfreulich zahlreichen Teilnahme geht der Drehbuchwettbewerb If she can see it, she can be it in die fünfte Runde. Ein überraschend großes Interesse, weil zwei Vorgaben – Frauen*figur und Komödie ja schon eine Einschränkung bedeuten, aber eben für viele auch eine spannende Herausforderung!
Durch den Drehbuchwettbewerb fühlen sich viele Autor*innen ermutigt, bewusst differenzierte Frauen*figuren zu entwickeln und andere Geschichten zu erzählen.
Wir bekamen 47 Exposé- Einreichungen von 69% Frauen* und 31% Männern*, normalerweise bei Projekt-Einreichungen ist es ja umgekehrt, 70 % Männer und 30 % Frauen. Ein klares Zeichen, dass es genug Frauen gibt, die schreiben, sie müssen sich nur willkommen fühlen und es ist in diesem frühen Stadium auch noch mit weniger Hürden verbunden.
Die Teilnehmer*innen reichten einzeln oder in Teams in unterschiedlichsten Zusammensetzungen ein – insgesamt 15 Teams, fast ein Drittel, das sind ungewöhnlich viele.
Die Jury bekam eine erfreulich große Bandbreite der Komödiengenres zu lesen, z.B:
Action-Komödie, Erotische Komödie, Familiensatire, Groteske, Krimikomödie, Liebeskomödie, Mutter-Tochter-Karma-Komödie, Politkomödie, queer-feministische Westernkomödie, schwarze Komödie, Sci-Fi-Komödie, Screwball Comedy, Tragikomödie,
und einfach nur Komödie.
Aus 47 eingereichten Exposés wurden in der 1. Stufe 5 Exposés von einer hochkarätigen Jury ausgewählt und mit einem Preisgeld von je 5.000 Euro und einer zusätzlichen dramaturgischen Begleitung prämiert. In der 2. Stufe wählt die Jury aus den fünf entstandenen Treatments den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis aus. Damit ist der Preis einer der höchstdotiertesten Drehbuch-Entwicklungspreise der heimischen Branche und setzt ein klares Zeichen für eine positive Veränderung von Frauen*figuren auf der Leinwand.
Zusätzlich zu den Preisträger*innen haben 16 weitere von der Jury ausgewählte Autor*innen die Gelegenheit im Rahmen eines Online-Pitchings am 19. und 20. Jänner 2021 ihre Stoffe Produzentinnen und Producerinnen zu präsentieren. Die Pitching-Veranstaltung ist eine Kooperation von Drehbuchforum Wien, FC GLORIA – Frauen Vernetzung Film, Film Fatale – Interessensgemeinschaft österreichischer Producerinnen & Produzentinnen, Propro Produzentinnenprogramm und Österreichischem Filminstitut/gender*in*equality.
Ausblick
Die fünf ausgewählten Stoffe werden bis Mitte Mai 2021 zu Treatments weiterentwickelt und stehen dann erneut im Wettbewerb. Einer der Stoffe wird durch die Jury mit einer weiteren Förderung von 15.000 Euro ausgezeichnet. In dieser Phase geht es um die Entwicklung vom Treatment zu einem fertigen Drehbuch. Auch diese Phase schließt eine dramaturgische Begleitung mit ein.
Mit dem Drehbuchwettbewerb IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT und dem anschließenden Pitching wird vielen Stoffen ein guter Start in die Drehbuchentwicklung gegeben und ein klares Signal an die Filmbranche gesetzt: Es gibt viele talentierte Drehbuchautorinnen (69% der eingereichten Stoffe waren von Frauen) und innovative Frauen*figuren jenseits der Klischees. Es bleibt zu hoffen, beziehungsweise zu erwarten, dass die einen wie die anderen das Interesse von Produktionsfirmen und Förderstellen wecken, wichtige Beiträge zur Stoffentwicklung in Österreich liefern und dadurch auch zur gendergerechteren Verteilung der Fördermittel beitragen.
Eine Initiative des Drehbuchforum Wien und des Österreichischen Filminstituts/gender*in*equality